Was passiert, wenn ich in der Kälte trainiere?
Das Ganze hat viele Vorteile:
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- STOFFWECHSEL: Während du den Gehweg vom Schnee befreist, zieht ein Kälteschauer über deinen Rücken. Das Frieren ist allerdings ein wertvolles Zeichen, dass der Stoffwechsel aufdreht. Der Körper ist darauf programmiert, Fett zu speichern anstatt es loszuwerden. Aus diesem Grund sendet er dir ein Warnsignal, wenn du dich daran machst den Kalorienvorrat aufzubrauchen. Darum genau so weitermachen.
- FETT VERBRENNER: Der Organismus beginnt mit der Umwandlung von weißen inaktiven Fettzellen in braune kalorienverbrauchende. Laut US-Forschern ändert der Körper seine Art der Energieerzeugung, wenn er regelmäßig Kälte ausgesetzt wird. Er verbrennt dann vorzugsweise Fett statt Kohlenhydrate.
- SAUERSTOFF-OPTIMIERUNG: Die Kälte zwingt deinen Körper zu weiteren Anpassungen, Blutgefäße verengen sich, Herz und Lunge arbeiten härter. Das Ganze verbessert die Funktion der Muskulatur, die in der Folge besser mit Sauerstoff versorgt wird.
- VIREN-ABWEHR: Keine Sorge, Anstrengung bei Kälte schwächt das Immunsystem nicht – ganz im Gegenteil: Sport bei kühlen Temperaturen ist ein wahrer Booster für die körpereigene Abwehr. Wie Forscher herausgefunden haben, kann regelmäßiges Kältetraining das Erkältungsrisiko um bis zu 30% senken.
- MOOD-BOOST: Wer sein Training den gesamten Winter über eisern durchhält, wird mit vermehrter Ausschüttung stimmungshebender Hormone (Beta-Endorphin und Noradrenalin) belohnt. In Kombination mit den Endorphinen, die der Körper während des Trainings freisetzt, helfen sie, saisonal bedingte Stimmungstiefs zu vermeiden. Adieu Winter Depression!
Was ist die Wim Hof Methode…?
Wer sich intensiver mit KÄLTE auseinander setzen möchte, der ist bei Wim Hof (https://wimhof-methode.de) sehr gut aufgehoben.
Wim Hof hat traditionelle Atemtechniken mit sanfter Bewegung und Kältetraining verbunden. Das Ziel der Wim Hof Methode ist zusammengefasst ist ganz einfach dich gesünder, wohler und leistungsfähiger zu fühlen.
Die Wim Hof Methode verbindet Atmung, Kältetraining und Konzentration. Die Atmung ist das Fundament für das Kältetraining.
Wie auch beim Atmen solltest du deinen Körper nach und nach an niedrigere Temperaturen und längere Zeiten in kaltem Wasser gewöhnen. Anfangs sind 2–5 Minuten täglich ausreichend.
Soll ich auch kalt duschen…?
Am einfachsten ist es mit Kalt/Warm Wechselduschen zu beginnen:
Stell nach deiner normalen Dusche das Wasser kalt. Dusche erst die Füße, und Beine ab, vielleicht Arme und Hände und arbeite dich dann langsam über Hüfte und Bauch hoch, bis du vollständig unter der kalten Dusche stehst.
Kalt duschen ist easy? Dann ist es Zeit für den nächsten Schritt. Finde kaltes Wasser, in das du vollständig eintauchen kannst. Das können zum Beispiel eine kalte Badewanne oder auch ein See sein.
Die gesundheitlichen Vorteile der Kältetherapie sind schon seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Trotzdem ist hier Vorsicht geboten: Mit extremer Kälte solltest du nur langsam, bei einem gesunden Herz-Kreislauf-System und/oder nach Absprache mit deinem Arzt experimentieren.
Quellen:
- [1] Kox, Matthijs et al. “Voluntary activation of the sympathetic nervous system and attenuation of the innate immune response in humans.” Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America vol. 111,20 (2014): 7379-84. doi:10.1073/pnas.1322174111
- [2] Matthijs Kox, Lucas T. van Eijk, Jelle Zwaag, Joanne van den Wildenberg, Fred C. G. J. Sweep, Johannes G. van der Hoeven, Peter Pickkers: Sympathetic nervous system limits immune responseProceedings of the National Academy of Sciences May 2014, 111 (20) 7379-7384; DOI: 10.1073/pnas.1322174111
- [3] Zwaag, J.; ter Horst, R.; Blaženović, I.; Stoessel, D.; Ratter, J.; Worseck, J.M.; Schauer, N.; Stienstra, R.; Netea, M.G.; Jahn, D.; Pickkers, P.; Kox, M. Involvement of Lactate and Pyruvate in the Anti-Inflammatory Effects Exerted by Voluntary Activation of the Sympathetic Nervous System. Metabolites 2020, 10, 148.
- [4]Controlled Hyperventilation After Training May Accelerate Altitude Acclimatization. WILDERNESS & ENVIRONMENTAL MEDICINE, 25, 484–494 (2014)